Test: CABRINHA MANTIS

Test: CABRINHA MANTIS

Allgemeine Infos:

Den Mantis gibt es mit und ohne Fenster in den Größen 2, 2.5, 3.1, 4 , 5 und 6.2. Cabrinha preist den Mantis u.a. als Wing für die Welle an, während ihr zweites Modell (Crosswing) eher den Freeride Bereich abdecken soll. Der Mantis hat sich allerdings auch schon in der „Wing Foil Race“ Szene einen Namen gemacht und ist vor allem in San Francisco, wo schon regelmäßig Rennen stattfinden, häufig die erste Wahl. Also scheinbar dürfte er auch schnell sein? Ich fahre in den letzten Monaten den Vayu-VVing (siehe Langzeittest) mit fix integrierten Stangen, welche mir sehr zusagen und deswegen war ich schon sehr gespannt auf das Mini-Boom-System vom Mantis den ich jetzt in 5m (Version mit Fenster) vor mir habe.

An Land:

Mit den empfohlenen 7 psi aufgepumpt, ergibt sich ein sehr steifer Rahmen bis hin zu den Wingtips – das bekommen manche Marken nicht einmal mit über 10psi hin. Auch die Tuchspannung ist extrem hoch. Daher legt der Wing schon im Garten nahe, dass er sich wohl sehr gut anpumpen lassen wird. Das Profil ist eher flach und hat die dickste Stelle weiter entfernt von der Fronttube, was vermuten lässt, dass dieser Wing lieber aktiv anfährt und wahrscheinlich auch den Topspeed erklärt. Das Fenster fühlt sich tatsächlich geschmeidiger an, als die PVC-Fenster diverser „First Generation“-Wings und soll auch bei niedrigeren Temperaturen unempfindlich sein und nicht brüchig werden. Sicherheitshalber wurde die Tasche aber doch so gebaut, dass der Wing nur einmal in der Mitte gefaltet werden muss und somit die Fenster nicht geknickt werden.

Mantis Griffe

die länglichen Griffe sind steif und haben einen angenehmen Durchmesser

 

Am Wasser:

Entgegen der Suggestion des flachen Profils merkt man einen angenehmen Grundzug, der auch Einsteigern das Losfahren erleichtert. Übliches Anpumpen ist sehr effektiv und der Wing bietet allerdings ein überraschendes Special, wie ich es bei keinem bis jetzt getesteten Wing gemerkt habe: das „Anwacheln“ mit der hinteren Hand (wie es vor allem die Windsurfer kennen) ist extrem effektiv, sodass ich nur auf diesen Weg gut die Boardgeschwindigkeit erhöhen kann ohne Gefahr zu laufen ein kleines, schnelles Foil mit „Beinpumpen“ zu früh „abzustechen“. Und außerdem ist diese Technik viel kraftsparender. Die Griffe ermöglichen ein angenehmes Handling wie ich es schon vom Vayu gewohnt bin, allerdings fehlt eine Griffposition in der Mitte, die ein einhändiges Fahren ermöglichen würde. Legt der Wind zu und die erste Wahl wäre schon längst ein 4er, ist er immer noch locker ohne erhöhten Kraftaufwand zu fahren. Die „Mini Booms“ gestatten auch bei Wenden im obersten Windbereich, gemeinsam mit dem steifen Profil, eine tadellose Wingführung. Der Mantis erreicht auch im unteren Windbereich, entsprechendes Foil vorausgesetzt, eine hohe Geschwindigkeit und schafft somit die Voraussetzung für hohe Sprünge, die auch mit Hilfe der steifen Konstruktion unterstützt werden. Den Landeanflug kann ich allerdings nicht so bremsen, wie ich es von manchen Wings gewohnt bin.

 

Nobody is perfect:

Nun zu den Punkten, die mir nicht so gefallen haben: wie schon im letzten Satz geschrieben, konnte ich bei hohen Sprüngen die Landungen nicht so sanft gestalten, wie ich das gerne hätte.  Dies ist wahrscheinlich dem flachen Profil geschuldet, welches wiederum offensichtlich die restlichen guten Eigenschaften ermöglicht – man kann halt nicht Alles haben im Leben. Vielleicht liegt es auch nur an meiner „Technik“. Die „One Pump“ Lösung mit nur einem Schlauch verzögert den Abbau und ist eventuell nicht mehr so zeitgemäß. Ein zusätzliches Ablassventil oder ein zweiter Schlauch ist hier mittlerweile eine übliche Lösung der Mitbewerber.

 

der Mantis hat genug Power um noch zwei weitere Personen zu ziehen ;-)

Conclusio:

Das ist einfach: Ob Einsteiger oder Fortgeschrittene, ob Welle, ob Freestyle oder Race – ich denke es wird jeder mit dem Wing Spaß haben. Die „Mini Booms“ vom Mantis zählen für mich persönlich zu den besten Lösungen bezüglich Griffe. Wer beim Abbauen nicht zu den Schnellsten zählen muss, sollte diesen Wing in Erwägung ziehen.

 

 

Tester: Roman, Level: Intermediate, Größe 186 cm, Gewicht 90 kg